Europäische Verschwisterung: Anhaltende Freundschaft in bewegten Zeiten

Pfingsttreffen der Europaclubs aus Friedberg und den Partnerstädten in Bishop’s Stortford 

 

Storford
Pfingsten 2017: Der Jugendchor der Musikschule Friedberg gemeinsam mit dem Jugendchor Cantate aus Bishop’s Stortford

Das Jubiläum 50 Jahre Verschwisterung war Anlass für das Pfingsttreffen in Bishop’s Stortford, zu dem viele Gäste aus Frankreich, Deutschland und der neuen Partnerstadt Entroncamento in Portugal anreisten. Der kleine englische Europaclub stellte dabei ein großes Programm auf die Beine, das Gäste wie Einheimische begeisterte.

Gekrönt wurde das lange Wochenende aber von den musikalischen Darbietungen, zunächst ist durch den Chor „Sine Nomine“ unter der Leitung von Stefan Spielberger, der den ökumenischen Pfingstgottesdienst in der St. Michael’s Church am Pfingstsamstag stimmungsvoll begleitete. Der Chor trug auch zum musikalischen Rahmenprogramm des Festabends am Samstag bei, wie die Marvin Dorfler Big Band, die den Festsaal zum Beben brachte. Der Jugendchor aus Bishop’s Stortford und der Chor der Friedberger Musikschule unter der Leitung von Yvonne Adelmann setzten bei einem gemeinsamen Konzert am Pfingstsonntag ein Zeichen der Hoffnung. Zusammen sangen sie „Imagine“ von John Lennon.

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Freundschaft lebt weiter

Dave_Geschank Bei einem Arbeitstreffen Anfang Oktober in England richteten der vier Partnerstädte Friedberg, Bishop’s Stortford, Entroncamento und Villiers-sur-Marne ihren Blick auf das kommende Jahr. Erstmals waren mit der Stadträtin Dr.Tilia Nunes der Verwaltungsmitarbeiterin Andrea Campanhe auch zwei Vertreterinnen aus Entroncamento dabei.

Der Schwerpunkt der Arbeitstagung war auf die Vorbereitungen des 50-jährigen Jubiläums an Pfingsten 2017 ausgerichtet. „In den vergangenen zwei Jahren hat es bei den Veranstaltungen in Villiers-sur-Marne und Friedberg steigende Teilnehmerzahlen gegeben“, berichtete der für die Verschwisterung zuständige Stadtrat Dirk Antkowiak. Knapp 60 Friedberger würden 2017 nach England fahren, um an dem Treffen der Partnerstädte teilzunehmen, kündigte der Vorsitzende des Euopa-Clubs Friedberg, Bernd Stiller an.

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Brexit – Jetzt erst recht

brexitMit großer Bestürzung nehmen Bernd Stiller, Vorsitzender des Europa-Clubs Friedberg, und der für die Verschwisterung zuständige Stadtrat Dirk Antkowiak die Entscheidung Großbritanniens gegen Europa entgegen. „Uns fehlt die ernsthafte Auseinandersetzung vor der Wahl, die gründliche Abwägung der Vor- und Nachteile. Zu emotional und irrational erscheinen uns die genannten Gründe.“.

Der Brexit brüskiert insbesondere die Jugend, die Ihre Zukunft in Europa sehen. 70% der jungen Briten haben sich gegen den Ausstieg entschieden und müssen nun mit dem Ergebnis leben. Knapp die Hälfte der Briten haben sich für den Verbleib in der EU ausgesprochen und sehen einer unsicheren Zukunft entgegen.  Als überzeugte Europäer können wir das nicht hinnehmen und wollen nicht in Schockstarre verfallen. Das gemeinsame Ringen um eine sichere und lebenswerte Zukunft braucht die Europäische Union. Der Europa-Club setzt sich als überparteiliche Organisation für den Europa-Gedanken ein.  Hier geht es um die Begegnung von Mensch zu Mensch und um das Verständnis von Einheit in Vielfalt. Kennen heißt verstehen, verstehen heißt vertrauen, vertrauen verhindert Kriege. Darum brauchen wir persönliche Begegnungen, wie sie der Europa-Club ermöglicht.

Unseren Freunden in Bishop’s Stortford bekunden wir unsere Solidarität, nicht nur mit dem Open-Air Kino im Rathauspark mit dem Themenschwerpunkt England am 8. und 9. Juli oder dem Pfingsttreffen nächstes Jahr in England, sondern auch im  Oktober wird eine Friedberger Delegation unter der Leitung von Antkowiak, Stiller und dem Stadtverordnetenvorsteher Hendrik Hollender zu einem Arbeitstreffen in die englische Partnergemeinde fahren, um das weitere gemeinsame Vorgehen zu besprechen und zu planen.

Europa erleben

tn_plakat_newsletterPfingsten 2016 feierten die Friedberger anlässlich des Doppeljubiläums (50 Jahre Städtepartnerschaften und 800 Jahe Friedberg) mit über 200 Gästen aus den Partnerstädten ein großes Europafest.

Viele Ideen zur Gestaltung des Wochenendes sind zusammengekommen. So zum Beispiel die Anpflanzung von vier Riesenmammutbäumen im Stadtwald, die in unseren Breiten über 50 Meter hoch werden können.

Neue Schilder auf dem Europa-Kreisel weisen die Richtung zu den Parnterstädten. Diese wurden offiziell von den Bürgermeistern und Repräsentante der Partnerstädte enthüllt.

Verbundenheit und Solidarität wurden nochmals bei einer Gedenkminute für die Opfer der Pariser Anschläge deutlich.

Städteparnterschaften leben auch von den kreativen Ideen und Projekten, von Sport, Kultur und der Jugend. Viele Schüler waren der Einladung heimischer Vereine gefolgt, nahmen an Freundschaftsspielen und Sportangeboten teil. Allein beim Judo konnten über 100 Gäste in der Steinkopfhalle in Ockstadt begrüßt werden. Zu den weiteren Angeboten zählten Fußball, Tischtennis, Taekwondo, Tennis, Tanzen oder Ballett.

Weitere Höhepunkte des Wochenendes war der Besuch des Pfingstzeltlagers der Jugendfeuerwehr in Ockstadt und der Open-Air-Gottesdienst mit englischer Lesung, ein gemeinsames Konzert der Adolf-Reichwein-Schule und des Burggymnasiums, Ausstellungen im Wetterau Museum, eine französiche Stadtführung und eine Fahrt mit den Eisenbahnfreunden Wetterau, bei der der portugiesische Bürgermeister Jorge Faria im Leitstand fuhr.