Im November 2017 fand ein Symposium in Entroncamento mit Vertreter der Hochschulen, der lokalen Wirtschaft und der Kommunen zum Thema Energieeffizienz und -einsparung statt. Dieser Erfahrungsaustausch der beiten Partnerstädte war Grundlage der Entscheidung, Friedberg im Dezember 2018 als Energie-Kommune auszuzeichnen.
Artikel in der Wetterauer Zeitung:
CO2- neutrale Neubauten und E-Mobilität
Kreisstadt Friedberg (Hessen) wird als Energie-Kommune des Monats Dezember ausgezeichnet
Friedberg, 22. November- Photovoltaikanlagen auf öffentlichen und schulischen Gebäuden, E-Tankstellen oder die Entwicklung einer klimaneutralen Infrastruktur für Konversionsflächen, was Erneuerbare Energien angeht, hat die Stadt Friedberg in Hessen bereits vor längerer Zeit ein umfangreiches Konzept erarbeitet, welches in Zusammenarbeit mit den Stadtwerken Friedberg Schritt für Schritt umgesetzt wird. Gemeinsam mit der portugiesischen Partnerstadt Entroncamento verfolgt Friedberg parallel auch das „Projekt Energiewende“, welches von der lokalen Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) begleitet wird. Dass die Wetterauer Kreisstadt nun von der Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) als „Energie-Kommune des Monats“ ausgezeichnet wird, erfreut alle Beteiligten besonders.
„Diese Auszeichnung stärkt uns sehr und beweist, dass wir den richtigen Weg gehen. Längst sind Erneuerbare Energien für unsere Gesellschaft und die Zukunft unserer Kinder unverzichtbar“, so Friedbergs Bürgermeister Dirk Antkowiak. Bereits vor über einem Jahr hat die Stadtverwaltung dazu ein bestehendes Klimaschutzkonzept mit den Stadtwerken Friedberg intensiver ausgearbeitet. „Verwaltung und Stadtwerke arbeiten hier Hand in Hand, in enger Kommunikation und bei der Ausführung der einzelnen Projekte“, wie der Bürgermeister weiter erklärt. Ziel ist es, ein umfangreiches Konzept durch kurz-, mittel- und langfristige Maßnahmen zu realisieren.
So wird die E-Mobilität in der Kreisstadt stetig voran getrieben. Mittlerweile sind bereits im gesamten Stadtgebiet 12 öffentliche Stromladestationen, sowie 6 kommunale E-Ladestationen eingerichtet worden. Bürgermeister, städtische Mitarbeiter und Stadtwerke, sowie immer mehr Privatpersonen sind in der Gemeinde elektrisch unterwegs und nutzen das Angebot.
Ein weiterer Blick ist auf CO2-Neubauten ausgerichtet. Hier erfolgt die Erschließung der Baugebiete durch hocheffiziente klimaneutrale Nahwärmeversorgung. In Zusammenarbeit mit der THM entwickeln Stadt und Stadtwerke außerdem eine klimaneutrale Infrastruktur für die Konversionsflächen der so genannten „Green Barracks“.
Bereits 2010 trat die Stadt Friedberg der Charta „100 Kommunen für den Klimaschutz“ bei. Nach umfangreicher Analyse und Ausarbeitung eines Konzepts wurden die Ziele klar definiert: den Klimaschutz, Regenerative Energien und Energiesparmaßnahmen in Friedberg weiter
auszubauen. Mit der Errichtung von vereinzelten Anlagen (z.B. Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden) wurden erste Punkte des Konzepts bereits erfolgreich umgesetzt. Die Stadt Friedberg möchte durch die Erstellung des Klimaschutzkonzeptes aber noch weitere Maßnahmen zur Erzeugung regenerativer Energien und Energieeffizienz deutlich ausbauen und fördern. Hier erarbeitet man neuen innovativen Ideen und stehe aktiv im Kontakt mit dem KENO-Netzwerk (Kommunales Energieeffizienz-Netzwerk Oberhessen).
Die Energiewende verbindet aber auch die Städtepartnerschaft zwischen Friedberg und Entroncamento in Portugal. Erstmals stellten Stadt und Stadtwerke Friedberg in diesem Jahr ihr Konzept beim großen Stadtfest interessierten Bürgern in Entroncamento vor.
„Wir haben eigens alle Info-Broschüren in die portugiesische Sprache übersetzt“, sagt Bürgermeister Dirk Antkowiak. Großen Zuspruch erhielt dazu der in diesem Jahr veröffentlichte Image-Film, der an allen Abenden des Stadtfestes auf einer großen Leinwand gezeigt wurde. Beide Partnerstädte möchten gemeinsam die lokale Energiewende voranbringen. Hierfür erhielten sie im Rahmen des Pilotprojekts »Energiewende Twinning Towns« bereits Unterstützung von der AEE und der Humboldt-Viadrina Governance Platform (HVGP). „Das Thema Energie war von Beginn an das verbindende Element zwischen den zwei Städten“, sagt Friedbergs Bürgermeister. „Sofort war klar, dass wir den gleichen Ansatz verfolgen wie unsere Freunde, nämlich Energie und Stadtverkehr auf saubere und klimafreundliche Beine zu stellen.“