Mit dem Rennrad durch die italienischen Alpen

Der Europaclub reist nach Magreglio


Sportliche Herausforderung auf dem Rennrad und Verschwisterung mit Magreglio: Das ist das Motto der jährlichen Fahrt durch die italienischen Alpen.

Von Lana in Südtirol ging es zum „Warmfahren“ über den Mendelpass mit herrlichen Ausblicken über das Etschtal nach Dimaro im Val di Sole. Weiter führte der Weg über den Passo Tonale, einen sehr anspruchsvollen Pass mit vielen Höhenmetern. Angekommen im kleinen Edolo in der Lombardei, besuchte die Reisegruppe abends eine schöne Pizzeria und ließ den Tag mit vielen angenehmen Gesprächen ausklingen. Die nächsten beiden Tage führte die Tour durch die Bergamasker Alpen.

„Diese sind zwar nicht so hoch, aber viele der kleineren Pässe haben giftige Anstiege und summieren sich so auch zu einigen Höhenmetern“, beschreibt Contag die sportliche Herausforderung dieser Etappe. Weiter ging es durch urwüchsige Täler, an einsamen Bergdörfern und Bergseen vorbei. Im altehrwürdigen San Pellegrino Terme war dann Ausruhen und Flanieren angesagt. Am Abend wurde an die erstmalig Mitradelnden die Trikots „Team Friedberg“ verliehen, die es nur für Teilnehmer*innen der Tour gibt.

Die letzte große Etappe führte bei strahlendem Sonnenschein bis zum Comer See. Beim Warten auf die Fähre ließen es sich alle gut gehen bei Pizza, Pasta und
Espresso. Zum Schluss überquerten die Radler*innen in den traditionellen Trikots »Team Friedberg« mit der Fähre den See nach Bellagio. Es folgte der berühmte Aufstieg über viele Kehren nach Magreglio. Dieser Aufstieg ist auch ein Kernstück der Lombardei-Rundfahrt. Altbekannte Gesichter erwarteten die glücklich Angekommenen an der Kapelle Madonna di Ghisallo in Magreglio. Der Papst hat diese Kapelle 1949 den Rennradfahrern geweiht und sie beinhaltet viele Erinnerungsstücke von berühmten Rennradfahrern, die diese der Kapelle gestiftet haben.

Henry Benrath ist die Verbindung zwischen Magreglio und Friedberg: Der
Friedberger Dichter, der eigentlich Albert A. Rausch hieß, lebte im Jahr 1944 in der kleinen italienischen Gemeinde oberhalb des Comer Sees. Er beschützte diese und drei benachbarte Dörfer vor einer Vergeltungsmaßnahme der Wehrmacht und erlangte so auch in Magreglio eine gewisse Berühmtheit. Deshalb ist das kleine Magreglio auch mit Friedberg verschwistert.
Grund genug, diesen Ort als Ziel auch der diesjährigen traditionellen Rennradtour des Europaclubs auszuwählen.

Der Grüne Stadtrat Johannes Contag organisiert diesen „Urlaub mit sportlichem Anspruch“ schon seit einigen Jahren. Mitte September machten sich fünf Frauen und vierzehn Männer auf den Weg, um mit dem Rennrad die Alpen zu bezwingen. „Die Altersspanne der Mitradelnden liegt zwischen 25 und 75 Jahren und nicht alle sind durchtrainierte Rennradfahrer“, umreißt Contag die diesjährige Gruppenzusammensetzung.

Die Tour verlangte den Teilnehmern einiges ab. Contag resümiert: „In sieben Tagen mindestens 500 Kilometer und mehr als 10 000 Höhenmeter waren keine
Kleinigkeit.“ Während der folgenden beiden Tage konnten die Mitradelnden die wunderschöne Landschaft rund um den Comer See und bis zum Luganer See bei kleineren Radtouren erkunden.

Wieder einmal hat die Radtour die Erwartungen der Teilnehmer bei Weitem
übertroffen. Eine Traumtour ging zu Ende, Ansporn genug, eine neue für nächstes Jahr zu planen

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