Der Europa-Club reist nach Magreglio
Mitte September machten sich fünf Frauen und neun Männer auf den Weg, um mit dem Rennrad die Alpen zu bezwingen. „Die Altersspanne der Mitradelnden liegt zwischen 26 und 74 Jahren und nicht alle sind durchtrainierte Rennradfahrer“, umreißt Grüne Stadtrat Johannes Contag die diesjährige Gruppenzusammensetzung. Seit einigen Jahren organisiert er diesen „Urlaub mit sportlichem Anspruch“, die leider im vergangenen Jahr aufgrund der Pandemie-Lage ausfallen musste
Henry Benrath ist die Verbindung zwischen Magreglio und Friedberg: Der Friedberger Dichter, der in Wahrheit Albert A. Rausch hieß, lebte im Jahr 1944 in der kleinen italienischen Gemeinde. Er beschützte diese und drei benachbarte Dörfer vor einer Vergeltungsmaßnahme der Wehrmacht und erlangte so auch in Magreglio eine gewisse Berühmtheit. Grund genug, diesen Ort als Ziel der diesjährigen traditionellen Rennradtour des Europaclubs auszuwählen.
Von Moena im Trentino ging es zum „Warmfahren“ auf die Sella Ronda durch die Dolomiten, vier Pässe und 2500 Höhenmeter an diesem Tag. „Erschwerend kam das Wetter hinzu“, berichtet Contag über die schwere Etappe „Fast den ganzen Tag Regen verlangte den Radlern alles ab.“ Weiter führte der Weg in zwei langen Etappen über viele Pässe, durch urwüchsige Täler, einsame Bergdörfer und an Bergseen vorbei. Für den vierten Tag war viel Regen angesagt und so tat die beschlossene Pause allen gut. Die letzte große Etappe verlief wieder bei strahlendem Sonnenschein bis zum Comer See. Beim Warten auf die Fähre ließen es sich alle gut gehen bei Pizza, Pasta und Espresso.
Zum Schluss überquerten die Radler/innen in den traditionellen Trikots »Team Friedberg« mit der Fähre den See nach Bellagio. Es folgte der berühmte Aufstieg über viele Kehren nach Magreglio. Dieser Aufstieg ist auch Kernstück der Lombardei-Rundfahrt. Altbekannte Gesichter aus Magreglio erwarteten die glücklich Angekommenen an der Kapelle Madonna di Ghisallo in Magreglio. Der Papst hatte diese Kapelle 1949 den Rennradfahrern geweiht und sie beinhaltet viele Erinnerungsstücke von berühmten Rennradfahrern, die diese der Kapelle gestiftet haben.
Die Tour verlangte den Teilnehmern einiges ab. Contag resümiert: „In sieben Tagen mindestens 650 Kilometer und mehr als 10 000 Höhenmeter waren keine Kleinigkeit.“
Während der folgenden beiden Tage konnte die wunderschöne Landschaft rund um den Comer See und bis zum Luganer See bei kleineren Radtouren erkundet werden.
. Wieder einmal hat die Radtour die Erwartungen der Teilnehmer bei Weitem übertroffen. Eine Traumtour ging zu Ende, Ansporn genug, eine neue für nächstes Jahr zu planen.